Das Besuchsverbot in Alten- und Pflegeheimen ist eine Katastrophe

06.05.2020
Pressemitteilung

Homeschooling, Homeoffice, Hygienevorschriften, für gute Stimmung zuhause sorgen – den Familien wird in diesen Tagen sehr viel zugemutet. Für viele Menschen kommt neben der Sorge um die Kinder und die Arbeit auch noch die Sorge um die eigenen Eltern, die in Alten- und Pflegeheimen leben, hinzu. Seit Wochen sind keine Besuche mehr erlaubt, das Telefon ist kein Ersatz! Einsamkeit und die Gleichförmigkeit des Alltags führen oft zu gedrückter Stimmung und Apathie bei den Bewohnern und Bewohnerinnen der Senioren- und Pflegeeinrichtungen.

Silke Seif, familienpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion, hierzu: „Viele Menschen rufen uns an und bitten dringlichst um eine Lockerung der Besuchsverbote. Immer wieder hören wir: Meine Mutter wird nicht an Covid19 sterben, sondern an Einsamkeit. Auch ältere Menschen haben das Recht auf soziale Teilhabe. Wir dürfen das seelische Leid und die körperlichen Folgen bei den älteren Menschen auf Grund der sozialen Isolation nicht einfach ignorieren. Wichtig für Besuche in Pflegeheimen sind strenge Schutzmaßnahmen. Andere Bundesländer haben dafür bereits entsprechende Maßnahmen geplant und umgesetzt. Auch deshalb wird in Hamburg der Ruf jetzt immer lauter, angesichts der Lockerungen in anderen Bundesländern wie beispielsweise in Schleswig-Holstein oder Nordrhein-Westfalen.“

Auch Anke Frieling, stellvertretende Landesvorsitzende der Frauen Union, spricht sich für schnellstmögliche Lockerungen der Besuchsverbote aus, basierend auf einrichtungsbezogenen Hygieneplänen der einzelnen Einrichtungen. „Wir sehen so viele gute Ideen aus aller Welt – ich bin überzeugt, dass jede Einrichtung für sie passende Konzepte entwickeln wird, um den Bewohnern ein Mindestmaß an regelmäßigem Kontakt mit ihren Familien zu ermöglichen.“  Gleichzeitig sollten gerade alle Mitarbeiter und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen systematisch und regelmäßig getestet werden – die Testkapazitäten sind mittlerweile in ausreichendem Maß vorhanden. „Wenn jetzt nicht getestet wird, liegt es an organisatorischen Mängeln oder mangelndem Willen.“